Was sollten gute Rollladenkästen mitbringen?

Rollladenkasten Heckner Rollladenbau

Immer wieder werden wir gefragt, was einen guten Rollladenkasten ausmacht. Deshalb möchte ich in diesem Beitrag mal ein paar Antworten liefern. Noch vor einigen Jahren galt ein Rollladenkasten in Gebäuden als energetische Schwachstelle. Dies traf auf die älteren Bauweisen eines Rollladenkasten sicher zu, aber gehört bei unseren Rollladenkästen der Vergangenheit an. 

Worin liegt der Unterschied?

Wenn es sich um betonierte, bzw. aus Klinkerziegel oder aus Holz konstruierte Kästen handelt, in die der Rollladen aufgewickelt wurde, fiel der Wärmedurchgangskoeffizient des Kastens um einiges schlechter aus als der des Mauerwerks, selbst wenn dieses ungedämmt war.

Durch diese Bauweise bildete der Rollladenkasten eine Wärmebrücke und verschlechterte somit die Heizbilanz des Hauses. Zusätzlich wurde dies durch die Luftundichtigkeit an dem Innenraumdeckel und der Gurtführung verschärft.

Welche Folgen hatte das?

Diese Situation hatte zur Folge, dass sich Feuchtigkeit auf den umliegenden Oberflächen bilden konnte und im schlimmsten Fall zur Ansiedlung von Schimmel führte. Es entstand auch ein Luftzug der im umliegenden Bereich zu Kältegefühlen führen konnte.

Heutige moderne Rollladenkästen haben meist keine dieser Problematiken mehr. Mit dem heutigen Stand der Technik werden sie nach EnEV (Energieeinsparverordnung), luftdicht und mit einem Mindestwärmeschutz nach DIN 4108- 2 hergestellt.

Heutzutage muss das Kastensystem nicht nur Rollläden in sich aufnehmen können. Ab dem Jahr 2000 wurden vermehrt Außenjalousien (Raffstore) oder auch Senkrechtmarkisen (Textilscreen) in diesen verbaut. Somit verschwanden Putzbleche und Aluminiumkästen mit Putzträger immer mehr vom Markt. Schlussendlich konnte der herkömmliche Rollladenkasten immer mehr den Anwendungsbereich abdecken.

Rollläden werden in der Regel in Fertigkästen montiert. Diese bestehen aus dem Rohling (Korpus), den Stirndeckeln mit Lagerbefestigungen, der Isoliereinlage und dem Aufhängesystem – um den Kasten versetzen zu können. Auf der Baustelle gefertigte Kästen, genannt Rabitz oder auch Tischlerkästen, haben kaum noch Bedeutung. Hinsichtlich der Position zum Fenster und der Außenwand ist zwischen Vorbau-, Aufsatz- oder Einbaukästen zu unterscheiden, wobei Aufsatzkästen auch als Aufbau-, und Aufsatzelemente bezeichnet werden. Bei Neubauten kommen in der Regel Einbaukastensysteme zum Einsatz. Diese werden bei den Rohbauarbeiten verbaut. 

Bei Kästen aus Ziegelschalen mit Bewehrung sind heutzutage keine Fensterstürze über dem Kasten notwendig da diese meist tragend oder auch selbsttragend sind.Kästen mit sehr hohen Dämmeigenschaften werden komplett aus Isolierstoffen gefertigt und haben meist keine Bewehrung in sich. Dies hat zur Folge, dass der Kasten zwar leichter ist, doch bei den Betonarbeiten der Betondecke der Kasten unterstützt werden muss um ein Verdrücken des Rollladekasten zu verhindern.Diese Kastensysteme liegen bündig in der Wand und können zusammen mit dieser einfach überdämmt (WDVS) bzw. überputzt werden, sodass der Rollladen-, der Raffstore-, oder auch der Textilscreenkasten bei kompletter Öffnung gar nicht in Erscheinung tritt.

Rollläden mit ihren massiven Sturzkästen, lassen sich bei Modernisierungen nur sehr schwer und mit hohem Aufwand nachträglich in das bestehende Objekt einbringen. Hierzu sind Leichtbaukästen besser geeignet. Sie erleichtern den Einbau durch Ihr geringes Gewicht und können als WDVS (Wärme-Dämm-Verbund-System) zusätzliche Isolierstoffe an der Fassadenseite (Außenschenkel) aufnehmen. Bei Massivkästen ist die richtige Balance zwischen Dämmwert (U-Wert, Psi-Wert), Dichtheit und Stabilität zu erbringen. Zusätzlich spielt der Schallschutz eine große Rolle. 

Durch die immer höheren Schallschutz- und Dämmanforderungen setzen sich immer mehr Kastensysteme – raumseitig geschlossen (Revision außen) – durch. Hier wird kein Abschlussdeckel zur Wartung und Montage der Rollladen mehr benötigt, da diese Öffnung an der Außenfassade und nicht ersichtlich über dem Fenster besteht. So genießt man die Vorteile des erhöhten Schallschutzes und reduziert Undichtigkeiten zwischen Kasten und Fenster komplett.